Clever- Nachhaltiges Upcyling von pflanzlichen Rohstoffen

Durch nachhaltiges Upcycling von pflanzlichen Rohstoffen können Materialen hergestellt werden, die viele umweltschädliche Kunststoffe ersetzen.

Nachhaltiges Upcyling von Pflanzlichen Rohstoffen: Natürliche Resteverwertung

Immer mehr Unternehmen setzen auf organische Stoffe, weil aus ihnen tolle haltbare Materialen hergestellt werden können, die viele umweltschädliche  Kunststoffe ersetzen. Nachhaltiges Upcycling von pflanzlichen Rohstoffen hat zudem den Vorteil, dass die Herstellung der Produkte wie Textilien oder Verpackungsmaterialen oftmals sogar günstiger ist. Insgesamt ist ein Upcling von pflanzlichen Rohstoffen ein Segen, denn dadurch wird weniger Biomasse verschwendet und die Produkte lassen sich vollständig und auf natürliche Weise abbauen.

Nachhaltiges Upcyling von Pflanzlichen Rohstoffen: Verpackung aus Myzelien

Nachhaltiges Upcyling von pflanzlichen Rohstoffen kann außer Gemüse und Obst auch mit Pilzen erfolgen,  insbesondere mit Fadenpilzen, auch Myzelien genannt. Dank ihrer Eigenschaften eignen sie sich besonders gut für die Herstellung von Dingen des täglichen Lebens. Aus Pilzfasern können Verpackungen, Baumaterialien und Textilien hergestellt werden. Wie bei Bambuspflanzen ist der An- und Abbau unkompliziert und sogar ein Segen für die Natur. Pilze wachsen sehr schnell und lassen sich gut verarbeiten. Damit können Verpackungsmaterialen wie Polystyrol, die aus Erdöl hergestellt werden und der Umwelt schaden, zukünftig durch wirklich natürliche Stoffe ersetzt werden.

Dazu muss man wissen, das die meisten Pilze ein unterirdisches Netzwerk bilden, das Myzel genannt wird. Es besteht aus miteinander verbundenen faserartigen Zellen, den Hyphen. Sie breiten sich teppichartig aus und sollen auch der Kommunikation von Bäumen und Pflanzen im Wald dienen. Sie ernähren sich von organischem Material, das sie mit ihren Enzymen aufspalten. Sie nehmen dabei Nährstoffe auf und setzen sie im Boden frei, was die Bodenqualität verbessert. 

Makroaufnahme eines Pilzes mit einem Myzelgeflecht - Macro shot of a mushroom with a mycelium network

Nachhaltiges Upcyling von Pflanzlichen Rohstoffen: Fadenpilze erobern die Welt

Zu den ersten Materialien aus Pilzfasern gehört MycoComposite, das seit 2007 von dem amerikanischen Hersteller Ecovative produziert wird, ein Unternehmen, das sich schon seit längerem auf natürliche alternative Materialien spezialisiert hat. Hier werden die Fadenpilzen mit organischen Abfälle wie Hafer- oder Buchweizenschalen gefüttert, die aus regionalen landwirtschaftlichen Betrieben anfallen. Diese Vorgehensweise ist höchst ökologisch und entspricht dem natürliche Recyclingprozess der Natur. Nach 5-7 Tagen wird das Wachstum der Myzelien gestoppt, indem die sie 2 Tage lang in Trockenkammern gebracht werden. Anschliessend werden die Fasern geerntet und verarbeitet. 

Die Firma Mushroom® Packaging verwendet auch Hanfstängel zur Fütterung, die als Abfall bei Hanfprodukten zurückbleiben. Dies geschieht durch eine sogenannte Entrindung, bei dem die Fasern von den Hanfpflanzen entfernt werden. Die schwammigen Hanfstängel sind die perfekte Nahrung für die Fadenpilze, die sich mit den Hanffasern zu einem leichten aber recht festen Material verbinden. Der Einsatz von Hanf hat noch andere Vorteile: die Hanfpflanze bindet pro Hektar mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre als jede andere Nutzpflanze.

Nachhaltiges Upcyling von Pflanzlichen Rohstoffen: Die Benefits von Myzelien

Nachhaltiges Upcyling von pflanzlichen Rohstoffen: Organische Plastikprodukte

Wir brauchen starke und abbaubare Materialien, die synthetische Stoffe wie Plastik ersetzen. So gibt es zum Beispiel Strohhalme aus Rohrzucker oder Avocadokernen von der Firma ECOWARE aus Indien. Sie stellen auch Teller, Bestecke und Tablets aus pflanzlichen Materialen her.

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